EMMETROPIE – RECHTSICHTIGKEIT:
Das rechtsichtige Auge kann ohne Anstrengung einen optisch unendlich weit entfernten Gegenstand scharf abbilden.
Eine Abweichung davon wird als Fehlsichtigkeit (Ametropie) bezeichnet – dazu gehören Kurzsichtigkeit (Myopie), Weitsichtigkeit (Hyperopie) und Stabsichtigkeit (Astigmatismus).
MYOPIE – KURZSICHTIGKEIT:
Hierbei handelt es sich um einen sogenannten axialen Brechungsfehler des Auges. Von Kurzsichtigkeit spricht man, wenn im Vergleich zur Brechkraft der Augapfel zu lang ist oder im Vergleich zur Baulänge des Auges die Brechkraft zu stark ist. Der Myope sieht weit entfernte Objekte unschärfer als nahe gelegene. Er sieht also in der Ferne schlechter als in der Nähe. Korrigiert wird die Myopie in der Brillenoptik durch Minus-Gläser.
HYPEROPIE – WEITSICHTIGKEIT:
Hierbei handelt es sich ebenso um einen axialen Brechungsfehler des Auges. Von Weitsichtigkeit spricht man, wenn im Vergleich zur Brechkraft der Augapfel zu kurz ist oder im Vergleich zur Baulänge des Auges die Brechkraft zu schwach ist. Das Bild eines unendlich weit entfernten Objektes würde bei entspanntem Auge (einem nicht akkommodierenden Auge) nicht in der Netzhautebene, sondern dahinter entstehen. Die Folge ist, dass der Hyperope ebenso unscharf sieht.
Korrigiert wird die Hyperopie in der Brillenoptik durch Plus-Gläser.
ASTIGMATISMUS – STABSICHTIGKEIT ODER „HORNHAUTVERKRÜMMUNG“:
Dabei handelt es sich um eine besondere Brechungseigenschaft des Auges, bei der dieses einen Objektpunkt als zwei Bildlinien an zwei Bildorten abbildet, die senkrecht zueinander stehen. Hervorgerufen wird dies durch unterschiedliche Lidspannung, unterschiedliche Hornhautdicken und/oder durch eine Verformung der Augenlinse wegen unterschiedlicher Elastizität. Korrigiert wird dies in der Brillenoptik durch sogenannte Zylindergläser.
PRESBYOPIE – ALTERSWEITSICHTIGKEIT:
So bezeichnet man den fortschreitenden, altersbedingten Verlust der Akkommodation, also die Fähigkeit des Auges, sich auf nahe Objekt einzustellen. Deshalb ist ein scharfes Sehen in der Nähe ohne geeignete Korrektion nicht mehr möglich. Erste Probleme beim Nahsehen treten meist zwischen dem 40sten und 45sten Lebensjahr auf. Dabei handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um einen normalen altersbedingten Funktionsverlust.
„WINKELFEHLSICHTIGKEIT“:
Die Bezeichnung „Winkelfehlsichtigkeit“ ist ein seit 1993 in der Augenoptik eingeführter Begriff, der sich in Beratungsgesprächen als nützlich erwiesen hat, da einfache und anschauliche Bezeichnungen (zum Beispiel Kurzsichtigkeit für Myopie, grauer Star für Katarakt) die Verständigung zwischen den Gesprächspartnern erleichtern. Man bezeichnet damit in der Augenoptik ein verstecktes Schielen. Es kann ausschließlich mit einer einzigen Untersuchungsmethode festgestellt werden. Zum Ausgleich werden spezielle Prismengläser empfohlen. Diese Verfahrensweise wird in der Kurzform nach ihrem Entwickler, dem Augenoptiker und Uhrmacher Hans-Joachim Haase, „MKH“ genannt („Mess- und Korrektionsmethodik nach Hans-Joachim Haase“). In der Fachwelt von Augenärzten und Augenoptikern ist sie äußerst umstritten und wird entsprechend kontrovers diskutiert. (Nähere Informationen unter www.winkelfehlsichtigkeit.de oder auf der Homepage des IVBV)